Dover Quartet

Freitag | 21.03.2025 | 19.30 Uhr

€30 | 26 | 22

DOVER QUARTET

Joel Link Violine

Bryan Lee Violine

Julianne Lee Viola
Camden Shaw
Violoncello

ÜBER DIE KÜNSTLER:INNEN

Das amerikanische Dover Quartet zählt zu den führenden Kammermusik-Formationen der Welt. Nach einem „geradezu kometenhaften“ Aufstieg (BBC Music Magazine) ist das Ensemble bereits seit einigen Jahren in der Szene der international angesagten Streichquartette angekommen. Als Gewinner des renommierten Banff-Wettbewerbs und nominiert für den GRAMMY® ist es gerne gesehener Gast in der Elbphilharmonie, bei der Schubertiade sowie in Paris, Amsterdam, Genf, Prag und der Wigmore Hall.


Mit drei Paradestücken wird das Dover Quartet in Wiesloch seine hohe künstlerische Reife präsentieren. Antonin Dvorak komponierte sein leidenschaftliches Streichquartett F-Dur op. 96 während eines Urlaubs in Iowa, inmitten der Natur, und schuf in nur drei Tagen dieses von herrlichen Melodien geprägte Stück. Die 1842 entworfenen drei Streichquartette op. 41 von Robert Schumann sind Auftakt einer sechsmonatigen Phase, in der die meisten seiner Kammermusikwerke entstanden sind. Er selbst schrieb 1847 über sie »Ich betrachte sie noch immer als die besten Werke meiner früheren Jahre«. Seinem Streichquartett Nr. 1 D-Dur verdankte Tschaikowsky seinen frühen internationalen Ruhm. Vor allem der langsame Satz, das berühmte Andante cantabile mit seiner einfachen ukrainischen Volksmelodie, zeigen ihn als empfindsamen Lyriker.

REZENSION

Tschaikowsky ohne Kitsch | Dover Quartet in Wiesloch

Rezension von Klaus Roß - Rhein-Neckar-Zeitung vom 27.03.25



In den letzten drei Jahren musste das renommierte Dover Quartet den Bratschenpart gleich zweimal neu besetzen. Und auch die aktuelle Bratschistin Julianne Lee hat angekündigt, Ende der Saison nach nur zwei Spielzeiten ins Boston Symphony Orchestra zurückkehren zu wollen. Umso beeindruckter war man beim siebten Saisonkonzert der Kunstfreunde Wiesloch, dass dieses vielfach ausgezeichnete Ensemble sein exzeptionelles Niveau offenbar ohne Abstriche konservieren konnte. Nach wie vor charakteristisch für die US-Amerikaner erscheint ihr betont kraftvoll-virtuoser Zugriff, gleichermaßen geprägt von höchster spieltechnischer Perfektion und fast orchestraler Klangfülle. Auffällig ist zudem eine Vorliebe für zügige Tempi, die in den schnellen Sätzen zündende Brillanz garantiert und in den langsamen keine Sentimentalitäten gestattet. Interpretatorische Impulsgeber sind vor allem der überragende Primarius Joel Link und der ähnlich stark hervortretende Cellist Camden Shaw; Bryan Lee (2. Violine) und Julianne Lee besitzen zwar ebenbürtiges Balancegefühl, agieren aber insgesamt deutlich zurückhaltender.

Aus Antonin Dvoráks berühmtem F-Dur-Quartett op. 96 machte das Ensemble im gut besuchten Palatin-Staufersaal mit großem Sound eine Art „Neue Welt“-Sinfonie en miniature, deren Ecksätze trotz der „ma non troppo“-Vorschriften vor zugespitzter Rasanz nur so sprühten. Folgerichtig wirkte Robert Schumanns a-moll-Quartett op. 41/1 bei den „Dovers“ viel mehr der temperamentvollen Florestan- als der seelenvollen Eusebius-Seite des Komponisten zugeneigt – entsprechend intensiv besonders das rhythmisch knackige Scherzo und das furios dahinjagende Finale. Auch Peter Tschaikowskys populäres D-Dur-Quartett op. 11 hielten die Gäste nach der Pause in einer energisch gestrafften Lesart parat, welche mit nur rund 25 Minuten Spieldauer nahezu alle gängigen Versionen mühelos unterbot. Immerhin war so gerade beim oft zerdehnten Andante-Herzstück jede Kitschgefahr souverän gebannt. Der lyrische Höhepunkt dieses Konzertabends jedoch folgte mit dem feinsinnig zugegebenen G-Dur-Andante aus Felix Mendelssohns e-moll-Quartett op. 44/2.

PROGRAMM

Antonin Dvorák

Robert Schumann
Peter I. Tschaikowsky

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Streichquartett F-Dur op. 96

Streichquartett a-Moll op. 41/1
Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 11

Dinuk Wijeratne

Disappearance of Lisa Gherardini

(Auftragskomposition des Banff Centre)


Joseph Haydn

Streichquartett  C-Dur op. 20/2


Arman Gushchyan (*1981)

Neues Werk für Streichquartett


Felix Mendelssohn

Streichquartett Es-Dur op. 44/3

PROGRAMM


Antonin Dvorák

Streichquartett  F-Dur op. 96 "Amerikanisches"


Robert Schumann

Streichquartett a-Moll op. 41/1


Peter I. Tschaikowsky

Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 11

  • ÜBER DIE KÜNSTLER:INNEN

    Das amerikanische Dover Quartet zählt zu den führenden Kammermusik-Formationen der Welt. Nach einem „geradezu kometenhaften“ Aufstieg (BBC Music Magazine) ist das Ensemble bereits seit einigen Jahren in der Szene der international angesagten Streichquartette angekommen. Als Gewinner des renommierten Banff-Wettbewerbs und nominiert für den GRAMMY® ist es gerne gesehener Gast in der Elbphilharmonie, bei der Schubertiade sowie in Paris, Amsterdam, Genf, Prag und der Wigmore Hall.


    Mit drei Paradestücken wird das Dover Quartet in Wiesloch seine hohe künstlerische Reife präsentieren. Antonin Dvorak komponierte sein leidenschaftliches Streichquartett F-Dur op. 96 während eines Urlaubs in Iowa, inmitten der Natur, und schuf in nur drei Tagen dieses von herrlichen Melodien geprägte Stück. Die 1842 entworfenen drei Streichquartette op. 41 von Robert Schumann sind Auftakt einer sechsmonatigen Phase, in der die meisten seiner Kammermusikwerke entstanden sind. Er selbst schrieb 1847 über sie »Ich betrachte sie noch immer als die besten Werke meiner früheren Jahre«. Seinem Streichquartett Nr. 1 D-Dur verdankte Tschaikowsky seinen frühen internationalen Ruhm. Vor allem der langsame Satz, das berühmte Andante cantabile mit seiner einfachen ukrainischen Volksmelodie, zeigen ihn als empfindsamen Lyriker.

  • REZENSION

    Tschaikowsky ohne Kitsch | Dover Quartet in Wiesloch

    Rezension von Klaus Roß - RNZ vom 27.03.25


    In den letzten drei Jahren musste das renommierte Dover Quartet den Bratschenpart gleich zweimal neu besetzen. Und auch die aktuelle Bratschistin Julianne Lee hat angekündigt, Ende der Saison nach nur zwei Spielzeiten ins Boston Symphony Orchestra zurückkehren zu wollen. Umso beeindruckter war man beim siebten Saisonkonzert der Kunstfreunde Wiesloch, dass dieses vielfach ausgezeichnete Ensemble sein exzeptionelles Niveau offenbar ohne Abstriche konservieren konnte. Nach wie vor charakteristisch für die US-Amerikaner erscheint ihr betont kraftvoll-virtuoser Zugriff, gleichermaßen geprägt von höchster spieltechnischer Perfektion und fast orchestraler Klangfülle. Auffällig ist zudem eine Vorliebe für zügige Tempi, die in den schnellen Sätzen zündende Brillanz garantiert und in den langsamen keine Sentimentalitäten gestattet. Interpretatorische Impulsgeber sind vor allem der überragende Primarius Joel Link und der ähnlich stark hervortretende Cellist Camden Shaw; Bryan Lee (2. Violine) und Julianne Lee besitzen zwar ebenbürtiges Balancegefühl, agieren aber insgesamt deutlich zurückhaltender.

    Aus Antonin Dvoráks berühmtem F-Dur-Quartett op. 96 machte das Ensemble im gut besuchten Palatin-Staufersaal mit großem Sound eine Art „Neue Welt“-Sinfonie en miniature, deren Ecksätze trotz der „ma non troppo“-Vorschriften vor zugespitzter Rasanz nur so sprühten. Folgerichtig wirkte Robert Schumanns a-moll-Quartett op. 41/1 bei den „Dovers“ viel mehr der temperamentvollen Florestan- als der seelenvollen Eusebius-Seite des Komponisten zugeneigt – entsprechend intensiv besonders das rhythmisch knackige Scherzo und das furios dahinjagende Finale. Auch Peter Tschaikowskys populäres D-Dur-Quartett op. 11 hielten die Gäste nach der Pause in einer energisch gestrafften Lesart parat, welche mit nur rund 25 Minuten Spieldauer nahezu alle gängigen Versionen mühelos unterbot. Immerhin war so gerade beim oft zerdehnten Andante-Herzstück jede Kitschgefahr souverän gebannt. Der lyrische Höhepunkt dieses Konzertabends jedoch folgte mit dem feinsinnig zugegebenen G-Dur-Andante aus Felix Mendelssohns e-moll-Quartett op. 44/2.

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