Lionel Martin, Demian Martin

Sonntag | 26.02.2023 | 19 Uhr

€28 | 25| 20


Lionel Martin Violoncello

Demian Martin Klavier

ÜBER DIE KÜNSTLER

Die Brüder Lionel Martin ( * 2003) und Demian Martin (*1998) sind ein superb aufeinander eingespieltes Cello-Klavier-Duo. Nach ersten Bundespreisen bei „Jugend musiziert“ wurde Lionel Martin Stipendiat der Jürgen-Ponto-Stiftung. Mit 14 Jahren nahm ihn Anne-Sophie Mutter in ihre Stiftung auf. Bis zu seinem Abitur erhielt er in Tübingen Cellounterricht bei Joseph Hasten, heute studiert er an der Musikhochschule Zürich bei Thomas Grossenbacher.

2018 gab er einen gefeierten Einstand beim Luzern-Festival in der Schweiz. 2021 wurde er SWR New Talent. "Er ist so eins mit der Musik und seinem Violoncello, dass man sich seiner suggestiven Kraft nicht entziehen kann – ob er Bach oder Penderecki spielt!", so schwärmte damals der SWR - Musikchef Martin Roth.

2022 hat er mit seinem Bruder Demian das Eröffnungskonzert der Schwetzinger SWR-Festspiele gestaltet. Anne-Sophie Mutter und Lambert Orkis traten mit ihm zusammen im Februar 2022 bei mehreren Trio-Konzerten beim Klassikfestival auf den Kanarischen Inseln auf. 

Beide Brüder sind Könner ihres Fachs

Lionel und Demian Martin begeistern in Wiesloch von Klaus Roß

Rhein-Neckar-Zeitung vom 01.03.2023


Ein jüngeres Duo als den 2003 geborenen Cellisten Lionel Marin und seinen nur fünf Jahre älteren Bruder Demian Martin (Klavier) haben die Kunstfreunde Wiesloch in ihrer über sechs Jahrzehnte bestehenden Klassikreihe wohl noch nie präsentiert. Lionels Ausnahmebegabung wurde zuletzt durch Ernennung zum „SWR2 New Talent 2021“ besonders gewürdigt.

Ungewöhnliche Vielseitigkeit beweist Demian, der seine pianistische und organistische Ausbildung derzeit durch ein Studium der Klavierimprovisation in Stuttgart und der Filmmusik an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg ergänzt. Als stets auswendig vortragendes Duo führten die in Tübingen aufgewachsenen Brüder beim siebten Wieslocher Saisonkonzert eine künstlerische Übereinstimmung vor, von der selbst viele erfahrenere Musikerpaarungen nur träumen können.




Das Programm des Abends bot mit Beethovens A-Dur-Sonate op. 69, Schuberts Arpeggione-Sonate D 821 und Prokofjews später C-Dur-Sonate op. 119 zwar keine Überraschungen. Bei den Martins aber klangen diese Standardrepertoire-Stücke buchstäblich in jeder Note so tief beseelt und wunderbar persönlich erfüllt, dass man sie fast wie neu zu hören glaubte und vom ersten bis zum letzten Takt gefesselt blieb. Lionels magisch beredtes Kantilenengefühl und Demians sublime Sensibilität noch für unscheinbarste Begleitfiguren verrieten die geborenen instrumentalen Lyriker, denen vor allem die Kunst der leisen Töne am Herzen lag. Perfekt dazu passte der ebenso geistvolle wie unaufdringliche Spielwitz, mit dem etwa das funkelnde Scherzo der Beethoven-Sonate oder das cellistisch besonders geschmeidige Arpeggione-Finale ausgekostet wurden.

Auch in Prokofjews 1949 fertiggestelltem Spätwerk wiederstanden Lionel und Demian Martin mit bewundernswerter Reife jeglicher Neigung zu vordergründig virtuoser Effekthascherei und trafen so punktgenau dessen vielfältig oszillierende Mischung aus Humor und Melancholie. Wer das Stück oft als eher kühl und spröde wahrgenommen hatte, fand sich von den beiden bezwingend innig und farbenreich dialogisierenden Nachwuchsmusikern schnell eines Besseren belehrt. Endgültig aus dem Häuschen waren die Konzertbesucher im dicht besetzten Palatin-Staufersaal dann bei den als Zugaben gewährten, unwiderstehlich frechen wie gewandten Duo-Improvisationen auf spontane Themenvorschläge aus ihren Reihen. Dieses Markenzeichen macht die Martin-Brüder erst recht einzigartig.


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